HIP HOP – Living a Dream
bis 18. Januar 2025 // Galerie Bene Taschen, Köln
Galerie Bene Taschen freut sich, die immersive Ausstellung HIP HOP – Living a Dream mit Werken der Chronisten Jamel Shabazz (*1960), Joseph Rodriguez (*1951) und Gregory Bojorquez (*1972) zu präsentieren. Von den frühen 1980er bis in die 2000er Jahren bieten die drei amerikanischen Fotografen die unterschiedlichsten Einblicke in die Entstehung und Verbreitung der amerikanischen Hip Hop-Kultur. HIP HOP spiegelt den Lebensstil wider, der in Verbindung mit Musik, Graffiti, Breakdance und Fashion zum globalen Phänomen weltweit wurde – von den Straßen New Yorks der 80er Jahre bis hin zu Los Angeles und den Süden der USA, über Europa in die ganze Welt, bis heute. Die Ausstellung wird von Musik, Interviews und Erinnerungsstücken begleitet.
Die Fotografien des in Brooklyn geborenen Fotografen Jamel Shabazz sind zugleich visuelles, persönliches Tagebuch und Zeitdokumente, denn sie erzählen von den Anfängen der Hip Hop-Bewegung in der pulsierenden Metropole New York. In Einzel-, Doppel- oder Gruppenporträts posieren junge Menschen mit den ikonisierten Markenkleidungen. Neben unbekannten Gesichtern sehen wir auch zahlreiche bekannte Protagonisten wie den Erfinder des Headspins Richard Colón oder den als 50 Cent bekannten Gangster Kelvin Martin. Der Zeitgeist New Yorks, den Shabazz in seinen Werken festhält, verkörpert eine bedeutende Ära, geprägt von Musik, Mode und Kunst. Shabazz Liebe für den Hip Hop begann bereits in den frühen 1970er Jahren in Brooklyn, lange noch, bevor dieser Begriff aufkam und bis dahin Rhyming & Mixing hieß.
Als der Hip Hop zum ersten Mal in Übersee auftauchte, war Jamel bei der US Army in Deutschland stationiert. Dort hörte er eine der ersten großen Hip-Hop-Gruppen, Positive Force, deren Debüt-Hit „We got the Funk“ 1979 erschien, und kurz darauf wurde „Rappers Delight“ von der Sugar Hill Gang veröffentlicht. Seine Liebe zu diesem Genre manifestierte sich in den Bildern, die er im Laufe der Jahrzehnte machte, wobei bewusster Hip Hop den Soundtrack zu vielen Bildern lieferte. Die ersten Hip-Hop-Künstler, die er fotografierte, waren LL Cool J und Public Enemy. Heutzutage werden die Hip Hop-Portraits von Jamel Shabazz mit der Hip Hop-Bewegung gleichgesetzt.
Der ebenfalls in Brooklyn geborene Fotograf Joseph Rodriguez zeigt in seinem dokumentarischen Werk East Side Stories – Gang Life in East L.A. die Gangkultur, deren Auslebung, Facetten, und Lebensrealitäten. Er selbst sagt über diese Zeit: “My interest in going to L.A. began in early 1992. I was strongly influenced by the hip hop coming out of the streets of Los Angeles and other cities across the country. These youth were rapping about the very important issues in their communities. Their music were like the newspapers of the streets.” Neben der Dokumentation von Hip Hop der West- und Ostküste Amerikas, zeigen auch Gruppen in Schweden die vielfältigen, internationalen Ausprägungen des Hip Hops. Von New York als Ursprungsort des Hip Hops ausgehend, kamen kurze Zeit später weitere Städte wie Los Angeles und New Orleans dazu. In New Orleans dokumentierte Rodriguez u.a. Master P und die No Limit Crew.
Die Hip Hop-Szene der 1990/2000er Jahre wird durch die Arbeiten des in Los Angeles geborenen Fotografen Gregory Bojorquez eingefangen. Seine Aufnahmen zeigen Hip Hop-Ikonen wie Snoop Dogg & Tha Dogg Pound (DPG), 50 Cent, Eminem, wie auch OutKast, DMX, Lil Wayne, Jay Z, Missy Elliott, Mos Def, Swizz Beatz und Ice Cube.
Wie der Hip Hop selbst haben auch die drei Fotografen Shabazz, Rodriguez und Bojorquez internationaler Anerkennung erlangt und erreichen ein großes Publikum jenseits der Vereinigten Staaten. Die Arbeiten von Jamel Shabazz befinden sich u.a. in internationalen Sammlungen wie die des Whitney Museum of American Art, der Deutschen Börse Photography Foundation, Frankfurt am Main, der National Gallery of Art, Washington D.C., im J. Paul Getty Museum, L.A. und in der Gordon Parks Foundation, NYC. Arbeiten von Gregory Bojorquez wurden im Vincent Price Art Museum (L.A.), und in internationalen Ausstellungen u.a. in Los Angeles, Köln, Berlin gezeigt. Die Arbeiten von Joseph Rodriguez wurden von Institutionen wie dem Los Angeles County Museum, dem International Center of Photography, NYC, dem Smithsonian American Art Museum, der National Gallery of Art, Washington D.C., dem Museum Ludwig, Köln und der Albertina in Wien in ihren Sammlungen aufgenommen.