Nadine Dinter PR ist eine inhabergeführte Agentur für Pressearbeit, PR-Beratung und Art Administration. Das Leistungsspektrum reicht von klassischer Pressearbeit für kulturelle Institutionen über fachspezifische Beratung zeitgenössischer Galerien bis hin zu Öffentlichkeitsarbeit und Promotion für Museen und Stiftungen. Den thematischen Schwerpunkt bildet die Fotografie. Darüber hinaus arbeitet die Nadine Dinter PR spartenübergreifend zu den Themenfeldern zeitgenössische Kunst, Lifestyle sowie Art & Commerce.
Robert Mapplethorpe: Behold the Lowly Vessel
Während Robert Mapplethorpes Fotografien von Blumen allgemein bekannt sind, wird die Rolle der Objekte, die oft in seinen sorgfältig konstruierten Kompositionen auftauchen, weniger beachtet. Die Vasen und Schalen in diesen Stillleben, die häufig aus der Sammlung des Künstlers stammten, zeugen von einer tiefen Wertschätzung für Design – und spiegeln den sicheren Blick und Freude an klassischen Formen wider, die in Mapplethorpes fotografischem Werk zum Ausdruck kommen.
Diese Verbindung bildet den Ausgangspunkt der Ausstellung „Behold the Lowly Vessel“ in der Galerie Thomas Schulte. Die einfühlsame Inszenierung von Mapplethorpes sinnlichen, meist schwarz-weißen Fotografien mit einer Sammlung von Vasen, die von ihnen inspiriert sind, verfolgt einen besonderen Ansatz. Ein Ansatz, der uns dazu einlädt, die intimen Momente des Austauschs zu entdecken – eine persönliche Reise durch das Werk von Mapplethorpe und die große Resonanz, die es gefunden hat.
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TORSO RELOADED II
Am 2. Juli 2024, parallel zur Eröffnung des renommierten Fotografiefestivals Rencontres d´Arles, eröffnete die Berliner Fotografin Nadine Dinter ihre neueste Ausstellung im beliebten BISOUS Concept Store im Herzen von Arles. „TORSO RELOADED II“ ist der zweite Teil der Werkgruppe, den Nadine Dinter 2012 zusammen mit dem ehemaligen Erotikmodel Benjamin Godfre als Hommage an Andy Warhols berühmt-berüchtigte „Torso“-Serie aus dem Jahr 1977 kreiert hat. Interventionen mit dem Ort der Ausstellung in Form von großformatigen Wandpaneelen, einer außergewöhnlichen Schaufenstergestaltung sowie einer exklusiv im BISOUS-Store erhältlichen Capsule Collection ergänzen in Arles die klassisch gerahmten Farb- und Schwarz-Weiß-Fotografien der Torso-Serie.
Die in der Ausstellung gezeigten Aufnahmen wurden zwischen November 2022 und November 2023 in Berlin, Paris und Arles aufgenommen. Erstmalig sind neben den Warhol-inspirierten Männerakten auch weibliche Torso-Aufnahmen zu sehen. Hierfür arbeitet Nadine Dinter mit dem international gefragten Model Madame Sophie und der Künstlerkollegin Catrine zusammen. Das französische Model Lucas Fortrye, der französische Tattoo-Artist Ange Mathieu sowie der Berliner Entrepreneur Carlos ergänzen mit ihren eindrucksvollen Tätowierungen den fotografischen Männer-Reigen. Gemeinsam bilden die zwei Frauen und drei Männer den zweiten Teil der Torso-Tales.
In Nadine Dinters Torso-Werkreihe ersetzen die individuellen Körperverzierungen wie Tattoos, Piercings und Narben die Abbildungen der einzelnen Gesichter; gleichzeitig stehen diese Merkmale für die jeweiligen Lebensgeschichten, Erfahrungen, Emotionen und Vorlieben der Modelle und verschmelzen durch Dinters Linse gesehen mit den Fotografien der entsprechenden Körper. Zum Greifen nah, mal in einer Tai-Chi-Pose verharrend, mal eine Fashion-Geste einnehmend oder einfach ganz pur in der sonnendurchfluteten Hotel-Suite, wird die Nacktheit zu einer Haltung, die Verlockung zu einem Statement und die sexuelle Konnotation zu einem Symbol der Selbstliebe der Protagonisten.
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Berlin, Berlin. 20 Jahre Helmut Newton Stiftung
Mit der Gruppenausstellung „Berlin, Berlin“ feiert die Helmut Newton Stiftung im Juni 2024 ihr 20jähriges Jubiläum; zugleich ist es eine Hommage an Newtons Geburtsstadt. Im Herbst 2003 hatte sich der Fotograf entschieden, Teile seines Archivs nach Berlin zu überführen, nachdem er die nach ihm benannte Stiftung gegründet hatte, die im ehemaligen Landwehrkasino am Bahnhof Zoologischer Garten untergebracht und im Juni 2004 eröffnet wurde. Von jenem Bahnhof verließ Helmut Neustädter, als Jude ständig von der Deportation bedroht, Anfang Dezember 1938 überstürzt Berlin und kehrte 65 Jahre später als weltberühmter Fotograf Helmut Newton zurück. Seitdem bespielt die Helmut Newton Stiftung gemeinsam mit der Kunstbibliothek das historische Gebäude unter dem Namen „Museum für Fotografie“. Nach dem Tod von June Newton (alias Alice Springs) im April 2021 ist das Gesamtwerk von Helmut Newton und Alice Springs sowie alle Archivalien im Stiftungsarchiv untergebracht.
Helmut Newton absolvierte von 1936 bis 1938 in Berlin-Charlottenburg eine Ausbildung bei der legendären Fotografin Yva, der er in seinem späteren Werk in den drei Genres Mode, Porträt und Akt folgte. Nach Stationen in Singapur und Melbourne begann Newtons eigentliche Karriere in Paris Anfang der 1960er-Jahre; in dieser Zeit kehrte er auch regelmäßig nach Berlin zurück, um hier insbesondere für Modemagazine zu fotografieren, darunter für die Constanze, für Adam oder die Vogue Europe. Wir begegnen in der Ausstellung Newtons Modellen am Brandenburger Tor, noch vor Mauerbau, und 1963 realisierte er eine „Mata-Hari-Spionage-Story“ mit Brigitte Schilling als Modebildstrecke – rund um die Berliner Mauer, die für einiges Aufsehen sorgte. 1979 wurde er von der deutschen Vogue beauftragt, die gerade wieder auf den Zeitschriftenmarkt zurückkehrte, den Spuren seiner Kindheit und Jugend in West-Berlin zu folgen und aktuelle Mode zu visualisieren; so entstand damals ein mehrseitiges Portfolio unter dem Titel „Berlin, Berlin!“, der für diese Jubiläumsausstellung übernommen wurde. Später entstanden Cover-Stories für das Zeit-Magazin (1990), die Männer Vogue (1991) oder das Magazin der Süddeutschen Zeitung (2001).
Newtons ikonische und unbekanntere Berlin-Bilder, die zwischen den 1930er und Nullerjahren entstanden, werden in den anderen Ausstellungsräumen neu kontextualisiert, von vintage prints von Yva bis hin zur journalistisch-politischen Fotografie von Barbara Klemm. So wird der inhaltliche Bogen von den „goldenen Zwanzigern“, in die Newton hineingeboren wurde, über die Kriegszerstörung, den Wiederaufbau, den Mauerbau und -fall bis ins frühe 21. Jahrhundert geschlagen.
Jewgeni Chaldei, ein russisch-ukrainischer Fotograf, schuf ikonische Bilder vom Häuserkampf rund um den Reichstag in den letzten Kriegswochen im Frühjahr 1945, während Hein Gorny im folgenden Herbst gemeinsam mit Adolph C. Byers über die Stadt flog und ihren ruinösen Zustand nach Kriegsende in einer Serie spektakulärer Luftaufnahmen dokumentierte. In den späten 1950er-Jahren normalisierte sich langsam die lange Zeit so prekäre Situation in Berlin, wie wir anhand der Aufnahmen von Arno Fischer, Will McBride und F.C. Gundlach sehen können, die seinerzeit noch abwechselnd im Ost- und im Westteil der Stadt fotografieren konnten. Der Mauerbau im August 1961 veränderte erneut nahezu alles, im Westteil begannen ab 1966 die Studentenunruhen und die APO-Zeit, festgehalten unter anderem von Günter Zint sowie in einer Archivarbeit von Arwed Messmer, zusammengestellt aus historischen Aufnahmen der West-Berliner Polizei und durch die künstlerische Aneignung neu interpretiert.
Die Berliner Mauer taucht in der Ausstellung immer wieder auf, insbesondere in den 12 Folianten von Arwed Messmer und Annett Gröschner, in denen die Besucher den Zustand der gesamten Mauer Mitte der 1960er-Jahre studieren können, ebenso wie Bilder aus der geteilten Stadt, die jenseits des Brandenburger Tores oder des Reichstages entstanden sind und zusammengenommen den Mythos Berlins und seine Visualisierung ausmachen. So sind es bestimmte Projekte, die Foto- oder Filmgeschichte geschrieben haben, die hier spannungsvoll miteinander interagieren, etwa Maria Sewcz‘ Serie „inter esse“ neben Michael Schmidts „Waffenruhe“ und film stills aus Wim Wenders‘ „Himmel über Berlin“; alle stammen aus den späten 1980er-Jahren, noch vor dem Mauerfall. Der Fall der Mauer, die Wiedervereinigung und die Fotografien, die dazu und danach entstanden sind, bilden schließlich das letzte Kapitel dieser Übersichtsausstellung. Dafür stehen exemplarisch Ulrich Wüsts Leporellos sowie Thomas Florschuetz und Harf Zimmermann mit ihren großformatigen Farbarbeiten, die unter anderem im ehemaligen Palast der Republik entstanden und den Fernsehturm am Alexanderplatz respektive das Schinkel’sche Erbe in Berlins Mitte spannungsvoll neu verorten. Es sind Bilder einer Stadt, die dazu verdammt ist, „immerfort zu werden und niemals zu sein“ (Karl Scheffler).
So wird Newtons Blick auf seine Heimatstadt, in Form von etwa 100 Fotografien, von ebenso vielen Bildern und unterschiedlichen Ansätzen der Kollegen und Kolleginnen in den hinteren Räumen begleitet, kommentiert, ergänzt und gespiegelt. Eine solche Gegenüberstellung mit wechselseitigen Bezügen gab es in der Stiftung bereits 2022 mit der Gruppenausstellung „Hollywood“, einem anderen bekannten Ort der Newton’schen Bildproduktion.
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Till Brönner: Identity – Landscape Europe
Vom 14. April bis 25. August 2024 präsentiert das Ludwig Múzeum – Museum for Contemporary Art in Budapest die neueste Ausstellung „Identity – Landscape Europe“ des weltberühmten Künstlers Till Brönner. Auf mehr als 450 m2 werden rund 60 – 70 Arbeiten, darunter zahlreiche neue Fotografien, der Öffentlichkeit präsentiert; abgerundet wird die Einzelausstellung durch ein multimediales Rahmenprogramm aus Vorträgen, musikalischen Interventionen und Panels.
Nach den erfolgreichen Ausstellungen – ermöglicht durch die Brost-Stiftung im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg und dem Ludwig Museum Koblenz – ist das prestigeträchtige Ludwig Museum Budapest nicht nur die dritte Station, sondern auch die Fortentwicklung des kulturellen Gesichts Europas am Beispiel der Werke von Till Brönner.
Europa selbst ist ein faszinierender Kontinent, der mit seinen 700 Millionen Menschen, 150 verschiedenen Sprachen und einem beispiellosen Neben- und Miteinander und sich seit Jahrtausenden vermischenden Kulturen seinesgleichen auf der Welt sucht. Zwischen kurzen Wegen und langen Traditionen bewegt sich ein immer noch junges Denkmodell, dessen ständige Erneuerung auf einem beispiellosen Fundament von Kunst und Kultur fußt.
Ausgangspunkt der Ausstellung „Identity – Landscape Europe“ ist die 2018/2019 im Auftrag der Brost-Stiftung und der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn entstandene Serie „Melting Pott“, für die der Fotograf durch eine der vielfältigsten und ambivalentesten Regionen Deutschlands zog. Mit seinem ganz persönlichen Blick auf Gesichter, Industrie-Architektur, Natur- und Kulturlandschaften, aber auch auf das Mit- und Nebeneinander verschiedener Nationen und Religionen, porträtierte Brönner aber nicht nur bekannte Personen wie den Fußballer Mario Götze, sondern drang auch tief in den für das Ruhrgebiet bekannten Bergbau ein. Emotionale Porträts und Szenerien, die z.T. unter extremer Hitze und schwierigen Aufnahmebedingungen entstanden, stehen für eine der eindringlichsten Langzeitstudien einer Region.
Diese fotografische Bestandaufnahme der Menschen, aber auch ihrer soziokulturellen Beziehungen im Ruhrgebiet sowie seinen Auswirkungen auf europäische Landschaften standen Pate für die nun erstmalig präsentierte, erweiterte Fotografie-Schau Brönners.
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Save The Dates
13. September 2024, 19.00 Uhr:
19. Oktober 2024, 14.00 - 19.00 Uhr:
18 JAHRE